Bei Nacht und Sturm kein Schlaf mich hält,

der Wind heult um die Ecken,

mein Bett fährt mit mir durch die Welt

 

jetzt darf mich niemand wecken.


Zeit vergeht mir so rasant,

wie ein Tag im heißen Sand,

als wir noch im Sommer lagen,

Strand und Meer an Hundestagen,

Tropennacht mit Liebesschwüren,

Herz und Seelen sich berühren,

frech und locker jede Stunde,

Sonnenaufgang neue Runde,

so verlässlich war ein Tag,

 

dass ich heut den Herbst nicht mag.


heute Nacht im Regenwald,

blätternaß und feucht und kalt,

doch wem hilft das leise Winseln,

auf den dunklen Wonneinseln,

wo wir wider besser Wissen,

Sonne Wärme Sommer missen,

und noch hoffen ohne Frage,

auf paar letzte schöne Tage,

ach ich lass das Klagen sein,

schenk mir noch ein Rotwein ein,

lausche auf das sanfte Klopfen,

an den Fenstern von den Tropfen,

denke mich zu solchen Tagen,

als wir an den Stränden lagen,

als die Nächte kurz und heiß

und die Laken nass vor Schweiß

und lindernd war nur...Wein mit Eis.

Ach was soll's, scher mich nicht drum,

kippe einfach in den Rotwein-

Rum.

Liebe

Die Liebe ist ein Kinderspiel,

denn ihrer braucht es gar nicht viel.

Vielleicht ein Mann und eine Frau,

ein Sommerabend der ganz lau,

ein Gläschen Wein bei Mondenschein,

schenkt er der Dame sorgsam ein.

 

Mit leisen Stimmen die gewinnen

und Stunden die im Nichts verrinnen,

im Kerzenlicht die Augen funkeln,

Gefühle harren noch im Dunkeln.

Bis Lippen sich zum Kusse finden

und Seelen sich ganz leicht verbinden.

 

So sehen wir die Beiden lieben,

sich zärtlich aneinander schmiegen.

Und wenn man sich dann wieder trennt,

er oder sie nach Hause rennt,

bedenken sie: War es nun Liebe?

Oder Diktat primärer Triebe?

 

Doch sag ich hier mal frank und frei:

 

Der Liebe ist das Einerlei.


Zaungast 

Wenn ich mal zu Hause bleib,
nur zum puren Zeitvertreib,
dann raschelt es ganz mächtig
im Heckenzaun verdächtig

 

Und pirsch ich mich keck mal heran,
dann seh ich einen nackten Mann,
pfeift als Signal ein Liebeslied
und hinter ihm in Reih mit Glied,
noch zwei drei weitere Gesellen,
die sich zum Liebesdienst anstellen.


Da grübelt's mir in meinem Hirne,
wo wohnt denn hier solch eine Dirne,
die morgens treibt das Sexuelle,
mit vielen Freiern auf die Schnelle.

Da zischelt mich der Erste an,
er sei nun mal als Nächster dran,
sein Flüstern wird zum lauten bellen:
"Hinten anstellen!"

Gesagt getan jetzt ohne Hose,
stell ich als letzter mich in Pose,
im dunklen feuchten Blätterwald,
mir vorne warm und hinten kalt

Die Stunde warten hat ein Lohn
und bringt mich in Pol-Position,
nun bin ich absolut gespannt
und steh da nackig und gebannt,
erwarte jetzt ein holden Wink
von irgendeinem geilen Ding

Und plötzlich wedelt dort ein Schlüpfer,
mein Herz aus Wolllust macht ein Hüpfer,
doch schrecklich nach dem klaren Zeichen
tut mir das Blut im Kopfe weichen,
das Fenster zu der Liebesklause
gehört zum Dach auf meinem Hause.

Fühl nun den elend großen Schmach,
ist’s doch mein eigen Schlafgemach,
die Herren hinter mir verlangen,
ich solle jetzt nicht davor bangen,
der Dame dieser Nymphomanen
den Weg zum Glück schnell anzubahnen.

Mir bleibt kein anderer Weg daraus,
ich schreit voran und in mein Haus,
durch eine leicht geöffnet Tür
ein rosa Schuh, der sorgt dafür.

Mir ist vor Neugier ganz schön bang
ich hangel mich die Treppe lang,
greif mir vom Schrank die Pudelmütze,
damit ich mir mein Antlitz schütze,
so tret ich ein ins Schlafenszimmer
das Bild vor mir war niemals schlimmer.

In blauem Straps sonst unbedeckt,
den lüstern Po mir hingestreckt,
hockt da in Hundestellung lauernd,
und nörgelt das es so lang dauert.

Das ist mir zwar nicht unbekannt,
doch ist sie mit dem Kopf zur Wand,
erkenn ich sie nicht ganz genau
nur sicher ist’s nicht meine Frau.

So mach ich mich beruhigt heran,
besorg es ihr wie jeder Mann
und glaub ich alles sei in Butter
erkenn zu spät: Die Schwiegermutter.

Peinlich berührt mit roten Ohren,
beend ich vaginales bohren,
schleich mich trepp ab, sofort von dannen
es drängeln schon die andern Mannen.

Bleibt die Moral von der Geschicht
auch ältren Damen traut man nicht,
seitdem nehm ich ganz gern reißaus
wenn Schwiegermama hütet’s Haus

 

 

 

Beruf

Ein Anwalt jung und fleißig,

bekam einmal ein Fax,

er ist heut Mitte dreißig, 

die Sache war ein Klacks.

In den stillen Abendstunden,

sitzt Herr Schmidt gern im Büro,

endlich stören keine Kunden,

 

Arbeit macht nun froh.

 


Sind Sturm und Liebe auch verwandt,

die Eine wohl den Andren bannt,

wenn Wellenberge türmen auf

und Gischt spritzt zu Deck zwölf herauf,

wenn Sterne mich im Pool sanft wiegen,

wie kann man dann das Meer mehr lieben?

Und hätte ich dereinst die Wahl,

könnt' wählen meine letzte Qual,

nicht, dass ich's wollte ohne Not,

ich nähm getrost den Seemannstod.

 


 

Ein Apfel hing an seinem Baum,

rot, rund und prall,

ein Männertraum. 

Der Sommer ging, der Herbst dann kam,

und diesem Baum die Blätter nahm,

der Apfel aber wollt nicht weichen,

ich halt mich fest, ich setz ein Zeichen“.

 Die Winterzeit war eisig kalt,

der Apfel alt, behielt sein Halt.

 Und brüllten Stürme, die ganz harten,

und ihn um seinen Abflug baten,

das alles ficht

den Apfel nicht.

 Und schließlich zog der Frühling ein,

der Apfel braun mit vielen Falten,

er wollte niemals Fallobst sein,

und will sich noch ein Sommer halten.

 

 

Getier

Im Blättersturm

in herbstlich Sonne,

fand dieser  Wurm,

 die große Wonne.

Doch kam die lange Winterzeit,

 floh in ihm die Heiterkeit.


Er machte gern die Nacht zum Tag,

weil er die Nacht auch gerne mag,

wenn Stille lähmt den Zug der Zeit,

wenn Ruhe herrscht und weit und breit,

die Menschen in den Betten schlafen,

dann geht er runter, hin zum Hafen,

und sieht dort Mond und Meer vereint,

das ist was er mit „bei sich“ meint. 

Nur schade dass der nächste Tag,

 den Nachtmensch überhaupt nicht mag.


So fuhren wir mit einem Boot,

bei Wind und Sturm, in große Not,

wozu die Pein,

fühl mich so klein,

und wellen Gischt,

mir im Gesischt.

 

Als später dann das Segel riss,

und Karl sich in die Hose piss,

da wurde mir sofort gewahr,

die Angst oft auch Gefahr gebar,

Trotz Blitz und Donner fanden wir,

zum Hafen, Frau, und auch zu Dir,

 

zurück.


Churchill hat recht!

Mit Stöcken eilt sie ganz behände,

heut kraftvoll durchs Naturgelände,

setzt vorwärts Schritte Bein um Bein,

so schön kann Sport beim Walking sein.

 

Vermehrt hört sie dann Schüsse knallen,

die lautstark durch die Gegend hallen,

die Antwort kommt ganz ungefragt,

das Wild entflieht, es ist heut Jagd.

 

In grünem Zwirn, und Jägerhosen,

die Kerle pflegen waidmanns Posen,

und so wird völlig ungehemmt,

der ganze Forst jetzt durchgegekämmt.

 

So manches Reh und auch die Hasen,

sieht sie nun durch die Felder rasen,

in Todesfurcht dank fieser Hatz,

kriegt das Getier eins vor den Latz.

 

Hier schreckt mit Graus die Weiberseele,

weil man zum Spaß Geschöpfe quäle,

denkt sie noch grad mit Ungenuss,

da fällt auch schon der nächste Schuss.

 

Ein Schmerz durchfährt ihr'n Sportlergeist,

ihr schwant, dass das nichts Gutes heißt,

sie blickt hinab in übler Pein,

und sieht ein Loch in ihrem Bein.

 

Sie sinkt gleich nieder diese Gute,

wie Waid erlegt in ihrem Blute,

es schwinden ihr sofort die Sinne,

schuld waren hier nur Korn und Kimme.

 

Bald hört man blasen Halali,

die Jagd vorbei und schön wie nie,

mit Tannengrün ins Maul gesteckt,

hat man sie sorgsam hingestreckt.

 

Und die Moral von der Geschicht,

als wüssten wir von Churchill nicht,

der sagte oft manch wahres Wort,

 

und eines war: Der Sport ist Mord!