Er saß da, auf seinem Sofa, einfach nur da und starrte auf sein Telefon. Es lag auf dem Tisch, schnur- und geräuschlos. Es schlief, dachte er. Er wollte leise sein, es nicht stören. Was Telefone
wohl so träumen? Davon, was durch sie gesagt wird. Es soll wichtig und dramatisch sein: „Hallo, Polizei, kommen sie schnell“, oder vielleicht „Schatz, ich habe den Flug verpasst und komme erst
morgen.“ Er nahm die Decke von der Sofalehne und deckte sein Telefon behutsam zu. Es sollte nicht frieren, wenn er das Fenster weit öffnete, hinausschaute, zu den Sternen hinauf, wo sich genau in
diesem Moment, rechts neben der fahlen Sichel des frischen Mondes, eine Sternschnuppe löste und einen atemberaubend hellen Strich in den Himmel brannte. Schnell schloss er die Augen und schluckte
seinen Wunsch unausgesprochen runter. Nun war Gewissheit in ihm.