Am Morgen ist das Nest mal frei,

ich staun nicht schlecht „ach noch ein Ei!“

nun sind es derer schon gar sieben,

was hat die Tina nur getrieben?

 

Der Udo schaut betroffen drein,

blickt in Tinas Nest hinein,

und sinnt dabei „das schafft sie nie,

das ist 'ne Legebatterie!“

 

Das Singen hat er eingestellt,

die Legewut hat ihn verprellt,

vier Eier hätt er noch gewuchtet,

zum Spaß die Dinger auch befruchtet.

 

Das ist der Tina Piep-Egal,

es bleibt ihr auch gar keine Wahl,

denn Udo sitzt mit ihr im Boot,

sie mag keine Legenot.

 

Gespannt lass ich die Dinge kommen,

als launenhafte Frühlingswonnen,

was nützt den Vögeln hier mein Tadel,

 

nur Mensch verklärt Natur zur Fabel.

Der Udo geht zum Schluss am Stock

und fürchtet jeden Weiberrock,

einst wollte er das Leben ehren,

und half der Tina beim Gebären,

doch wurde ihm zu spät bewusst,

die Brut gibt Freude und auch Frust,

denn Mühsal bringt, wie er erkenne,

 

hat man als Braut ne Legehenne.

Mit grinsendem Gesicht,

fliegt grad der volle Mond,

durchs Wolkenmeer und spricht,

„Ach, wär ich doch bewohnt.“


Ich fahr heut morgen einmal Bus,

da hör ich meinen Tinitus,

doch an der Uni muss ich raus,

da ist dann auch das Piepen aus.


Sie mag so gerne seine Zeilen,

das konnte sie erfrischen,

für sie wollt er an Reimen feilen,

doch sie las nur dazwischen.

 

Wo Lücken klaffen, weißes Blatt,

sieht sie den Sinn verborgen.

Er meinte was er sagte platt,

sie liest in seinen Sorgen

 

So ist ihr was er schreibt egal,

was unerwähnt ist wichtig.

Das Wort, der Witz ist so banal,

des Autors Sinn ist nichtig.

 


Die Liebe ist ein schönes Spiel,

verwegen auch für Beide.

Es nimmt und gibt dann immer viel

und tut uns auch zu Leide.


Des Herbstes Laub war ausgekämmt,
November ließ uns frieren,
die Frau war fort, ich hab geflennt,
das ging mir an die Nieren.


Das Gedicht im Internet

Da stehta und hält sein Licht,
es flackert abba es blendet nicht,
romantisch verklärt ist Dir der Mut,
nach Lust und Last der Herzensglut,
und später wärmt es ungeheuer,
verzehrend brennt der Kerzen Feuer,
nur ist er fort des Herzens Scherge,
der Lichtblick über alle Berge.

 

Einwand einer Leserin:

doch könnte ich ihn wieder fangen,
bei mir hätt' ich ihn aufgehangen;
romantisch geistervoll das Bild,
teils still verschwiegen, teils auch wild.

Tommy Brehm:

nur welcher Mann mag rumzuhängen,
in einem Käfig ohne Gitter,
dem Weibe hold sein heisst in Zwängen,
bei Zeiten Diener, dann wieder Ritter.

Und hör mein Junge wenn ich sage,
nimmt sie den Finger ohne Scham,
dann ist es letztlich keine Frage,
zum Schluss nimmt sie dein ganzen Arm.

Drum sei nur klug und oft besonnen,
wenn ein Frau Dich mal erhört,
die Liebeslust ist schnell zeronnen,
der Minne Last sie stehts zerstört.

Erwiderung:

Jedoch wenn's Weibe ist die Minne,
dann sieht das ganze anders aus;
vor Lust verschwimmen Dir die Sinne
und fast bleibt Dir der Odem aus.

Denn es soll wohl auch Weiber geben,
die frei und mutig ihren Weg
allein oder zu zweien leben,
egal, wie holprig auch der Steg.

 


Tommy Brehm:

nur wenn die Frau dann einmal irrt,
fuchsteufelswild und recht verwirrt,
dann findet sie nur selten Wonne,
verlaufen sehen wir dann sie,
im Dickicht ihrer Hysterie.

Ein Mann das ist ein Einzelkämpfer,
die Niederlage nur als Dämpfer,
macht ihn bei Zeiten stärker,
weiss er sich selber Trost zu spenden,
und kann sein Schicksal fruchtbar wenden.

Doch wieviel Siegfried steckt im Mann,
wenn hinterhältig jede kann,
ihn treffen und auch tief verletzen,
das ahnt er und es hat geschadet,
dass er im Blut der Mutter einst gebadet.

Erwiderung:

Wohl dem, der eine Mutter hat,
denn diese wird ihn ewig lieben;
ansonsten muss er wissen watt
in sei'm Leben er hat getrieben.

Ich würd' gern Deine Muse sein,
die zu Dir steht und mit Dir leidet;
sing Dich zum schönen Schlafen ein,
auf dass der große Tod Dich meidet.


Tommy Brehm:

Du sprichst vom Schlaf und Sensenmann,
und wie die Musen leiden,
und ahnst, dass Dichter dann und wann,
am Leiden sich auch weiden.

Doch ist es nicht allein der Schmerz,
der meinen Geist beschwingt,
es ist auch gern ein guter Scherz,
der mir im Hirn erklingt.


und ach, so läßt Du mich im Stich,
das Dichterherz in Not,
es fragt mich aus und meint nur sich,
was mehrmals ich verbot.

Denn wenn ein Herz nur um sich kreist,
Gedanken so verschwendet,
ob wer und wann es gütlich preist,
ein Dichter schnell verendet.

So geb ich mir manch guten Rat
und rede ihm sanft zu,
und manchmal glaub ich in der Tat,
die Eitelkeit gibt Ruh.

Nun kommt ein Weib wie Du daher
und liebt die Welt der Dichtung,
da schwillt das Herz und fragt nach mehr,
und meint nur eine Richtung.

Doch gutes Herz, schnauz ich es an,
bedenke wohl Dein Sinnen,
der Dichter kommt als letzter dran,
ein Weib ist schnell von hinnen.


Denn Schicksal ist bei einem Reim,
den Dichter macht er schwitzen,
die Dichtung trägt sie gerne heim
und läßt ihn lieber sitzen.


An Tagen wenn der Regen fällt,
wenn Dinge sich zum Glück hinwenden,
und nachts der Hund den Mond anbellt,
dann soll das Leben niemals enden.
Wird Zeit und Raum in mir gewahr,
bin eins ich mit der ganzen Welt,
so fühle ich mich sonderbar,
zwischen Depp und Superheld.


eine frau, mehr anonyme,

tritt auf meine herzensbühne,

postet hier was digitales,

hin und wieder auch banales,

sehe was, was sie dort sieht,

abends sie zum meer hin flieht,

schwimmt mit ihrer kinderschar,

sommerträume werden wahr,

liegt am Strand und liest ein Buch,

mit 'nem roten Badetuch,

auf dem wasser, fischerboot,

stimmungsvolles abendrot,

spasst und lacht am badestrand,

seh ich sie im heissen sand,

alles hübsch und kurz und gut,

in der bunten bilderflut,

 

doch seh ich auch die schönen augen,

die zum tiefsten sehen taugen,

blicke, die so viel erzählen,

dinge, die ihr wirklich fehlen,

ganz zu schweigen von dem mund,

lippen voll und tuen kund,

diese frau, die liebt das leben,

mitten drin und nicht daneben,

so mancher Mann wird sehnsucht schieben,

du bist die frau zum tiefer lieben.